im intercity nach wien.
speisewagen, hund unterm tisch, kaltes bier.
häng so am notebook rum,
guck forum und excel und mail.
etwas transzendentalelektrisches ficht mich jählings an.
ich horch auf verdacht
in mich:
da is nixx wegen elektro.
ahh!
gegenüber!
junges weib, etwa 35,
IN EINEM KLASSISCHEN KLEINEN SCHWARZEN SCHULTERFREI!
haar hochgesteckt,
milchzarte, straffe haut,
glutfarbne augen.
bei sowas vergeß ich sogar meine ur_geliebte,
meine muttersprache.
jessas na.
mit einem art_deco_füllfederlein von montblanc schreibt das weib in schwarz in eines dieser
chwarzen notizbücher,
die mit einem gummiband
verschlossen werden.
jetzt schaut sie rüber mit einem alles versengenden blick.
ein weib aus
milch,
blut
und
schwarz.
das kann ja heiter werden
heut nacht.

die morgenvögel
lassen seit heut ein paar
takte weg

am reichenstein
der erste zarte anflug
von
schneeweiß

der heizungsthermostat
rappelt sich hoch
und ruft testweis
die gasflamme an

die sonne
steht neuerdings weiter
rechts neben dem kirchturm

der arabische eismann
träumt plötzlich
halblaut
von jordanien

ich greife nach dem hemd
mit langen ärmeln
und seh
den atem das fenster
beschlagen

sah ich nicht gestern
die schwalben
reisepläne wälzen
weit vor der zeit

hinter den geranien
am fenster
lächeln
die eisblumen